Auf dem Gebiet der künstlichen Befruchtung gibt es seit Einführung der sogenannten ICSI Methode (Injektion einzelner Spermien in die Eizelle) viele neue und zum Teil auch hilfreiche Methoden, jedoch gab es seit langer Zeit keine
so bahnbrechende Entwicklung wie das sogenannte Embryoscope. Ziel des Einsatzes dieser Technik ist eine deutliche Verbesserung der Schwangerschaftsraten im Rahmen einer IVF- oder ICSI-Therapie.
Das Ziel einer Embryokultur ist es, die idealen Embryonen zu selektieren. Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung findet eine Kultivierung der Eizellen und Embryonen außerhalb des Körpers statt. In einem Brutschrank (Inkubator)
werden Umgebungsbedingungen für die Zellen geschaffen, die eine optimale Entwicklung der Embryonen gewährleisten sollen. Unter bisherigen Bedingungen müssen Embryonen täglich zu bestimmten Zeitpunkten einer Entwicklungskontrolle
außerhalb des Brutschrankes unterzogen werden. Diese, wenn auch zeitlich so kurz wie möglich gehaltene, Unterbrechung der Inkubation kann zu ungewünschten Störungen der Kulturbedingungen führen. Zudem erhält man nur eine „Momentaufnahme“
der frühen embryonalen Entwicklung.
Durch den Einsatz des sogenannten Embryoscopes können diese Schwierigkeiten überwunden werden. Bei dieser Entwicklung aus Dänemark handelt es sich um einen Brutschrank (Inkubator) mit integriertem Mikroskop und Bilderfassungssystem.
Durch diese neue Technik können Embryonen erstmals bei völlig ungestörten und optimalen Kulturbedingungen kontinuierlich beobachtet werden. Der Hauptvorteil des Embryoscopes stellt das integrierte Mikroskop mit angeschlossener
Kamera dar. Von der Befruchtungskontrolle bis zum Transfer nimmt die hochwertige Kamera unter kürzester Belichtungszeit (max. 80ms / Aufnahme) in Zeitintervallen von 20 Minuten Bilder jedes einzelnen Embryos auf. Diese Bilder
werden in einem Zeitraffervideo zusammengefasst und liefern wertvolle Informationen zur objektiven Auswahl entwicklungsfähiger Embryonen. Die angeschlossene Analysesoftware erlaubt einen Direktvergleich der Zellen anhand von
sogenannten Diagnosetabellen. Die einzelnen Embryonen werden hier in ihren Entwicklungsschritten dargestellt und verglichen. Die Beurteilung der Embryonen mittels „Momentaufnahmen“ gehört somit der Vergangenheit an. Durch die
kontinuierliche Dokumentation der Embryonalentwicklung erhalten wir wichtige Informationen über die Konstitution eines Embryos und seiner Implantationsfähigkeit.
Während dieser vielfältigen und aussagekräftigen Analyse, bleibt der Embryo völlig ungestört. Beides, die kontinuierliche Entwicklungsanalyse und die ungestörte Kultur des Embryos führen zu einem optimalen Behandlungsergebnis.
Social Freezing beschreibt das Einfrieren von Eizellen zum Erhalt der Fruchtbarkeit für eine spätere Lebensphase. Die häufigsten Gründe sind hierbei das derzeitige Fehlen eines geeigneten Partners / einer geeigneten Partnerin oder die Karriereplanung. Die Chancen auf eine Schwangerschaft sind abhängig vom Alter der Eizelle. Durch das Social Freezing wird der Alterungsprozess der kryokonservierten Eizelle gestoppt. Dies verhindert eine weitere Reduktion der Schwangerschaftschancen. Vor dem eigentlichen Social Freezing findet zunächst ein Erstgespräch und eine Basisuntersuchung (Blutentnahme und gynäkologische Untersuchung) statt. Anschließend werden in einem Befundgespräch die Ergebnisse der Basisuntersuchung erläutert und der Behandlungszyklus gemeinsam mit der / dem Patientin / Patienten geplant. Ein Behandlungszyklus beinhaltet die ovarielle Stimulation und die Eizellentnahme. Meist sind zwei bis drei Behandlungszyklen notwendig, um eine ausreichende Anzahl an Eizellen zu gewinnen.
Die Kosten für das Social Freezing werden nicht von der Krankenkasse übernommen und hängen von der Anzahl der Behandlungszyklen sowie von den benötigten Medikamenten ab. Darüber informieren wir Sie gern im Vorfeld